Foto: Flickr / TED Conference / CC BY-NC 2.0

Dr. Elizabeth Blackburn – Wissenschaftlerin und Nobelpreisträgerin – berichtete in ihrem TED Talk vom November 2017 über aufschlussreiche Erkenntnisse und das Potential der modernen regenerativen Medizin.

Dr. Blackburn ist eine Pionierin der Molekularbiologie. Sie erhielt im Jahre 2009 den Nobelpreis für die Erforschung des molekularen Aufbaus der Telomere, welche die Enden unserer Chromosomen sind (Chromosomen enthalten gebündelt unsere Erbinformationen gespeichert als DNA), und für die Mit-Entdeckung der Telomeraseaktivität – Telomerase ist das Enzym, welches unsere Telomere regeneriert, denn sie degenerieren im Alter mit stetig fortschreitender Zellteilung und verkürzen sich. Werden unsere Telomere zu kurz, so kommt es zu Alterserscheinungen und einem erhöhten Risiko, an Alterskrankheiten zu leiden. Telomere und Telomerase spielen eine zentrale Rolle im Alterungsprozess und in altersassoziierten Krankheiten sowie für das Verständnis von Krebs.

Zudem war sie Präsidentin der American Association of Cancer Research (die Amerikanische Gesellschaft für Krebsforschung) und der American Society for Cell Biology (der Amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie).

Dr. Blackburn spricht im TED Talk neben ihrer Vergangenheit und frühem Interesse an biologischen Fragestellungen auch darüber, dass es nicht in allen Organismen zur Verkürzung der Telomere im Laufe der Zeit kommt. Algen in stehenden Gewässern beispielsweise erhalten ihre Telomerasekonzentration unabhängig vom Alter ihrer Zellen stets aufrecht – sie altern biologisch gesehen nicht und werden nicht seneszent, denn ihre Telomere werden durch das Enzym permanent erneuert. Außerdem geht sie auf weitere Erkenntnisse ein, wie dass negative psychische Faktoren wie beispielsweise schlechte Stressbewältigung Einfluss auf das Vorhandensein von Telomerase in unseren Zellen nehmen und es zu vorzeitiger Alterung durch chronische mentale Belastung kommen kann. Im Umkehrschluss wurde nachgewiesen, dass positive soziale Bedingungen wie lebenslange Freundschaften oder Partnerschaften bei Menschen zu einer verbesserten Erhaltung der Telomeraseaktivität im Alter führen. Wir haben also durch unseren Lebensstil und unsere Psyche die Möglichkeit, aktiv Einfluss auf die Verlängerung unserer Gesundheitsspanne im Alter zu nehmen.

Dr. Blackburn äußert gegen Ende ihres Vortrags, dass sie neugierig ist, wie sich diese Erkenntnisse auf die nächste Generation von Menschen auswirken werden.  Es komme darauf an, ob wir in die nächste Generation von Wissenschaftlern investieren, die Lösungen für medizinische Fragestellungen entdecken wollen, welche wir bisher noch gar nicht in Betracht gezogen haben.

 

Autor: Udo Schmidtke, Partei für Gesundheitsforschung